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Die erstaunliche Wahrheit über Tiere

Was Mythen und Irrtümer über uns verraten

Erschienen am 23.02.2023, Auflage: 1/2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492405034
Sprache: Deutsch
Umfang: 368 S., mit 48 Schwarz-Weiß-Abbildungen
Einband: Englische Broschur

Beschreibung

Aale, die aus Sand entstehen; Schwalben, die unter Wasser Winterschlaf halten; und Bären, die gestaltlose Klumpen auf die Welt bringen, die erst von ihren Müttern in Form geleckt werden müssen. Die Geschichte wimmelt von abstrusen Behauptungen über Tiere, erfunden von den hellsten und einflussreichsten Köpfen ihrer Zeit. Diese Erklärungsversuche offenbaren nicht nur Interessantes über die Tiere, sondern auch über uns und die Dinge, an die wir glauben. Lucy Cooke deckt zahlreiche Mythen und Irrtümer auf, verrät faszinierende und höchst unterhaltsame Fakten, die sie gesammelt hat, während sie Hyänen hinterherjagte, Fledermäuse ausspionierte und betrunkene Elche stalkte. Sie erklärt, warum Faultiere ihr Leben riskieren, wenn sie ihren Darm entleeren; Pinguine manchmal unter Depressionen leiden; und dass sogar die bizarrste Theorie einen wahren Kern haben kann.

Autorenportrait

Lucy Cooke wuchs in Sussex, England, auf und studierte Biologie in Oxford. Sie arbeitet als Dokumentarfilmemacherin (u.a. für BBC, PBS, Discovery, National Geographic) und Moderatorin (BBC1, National Geographic). Ihre Dokumentation "Meet the Sloths" fand so viele Fans, dass sie das Buch "A Little Book of Sloth" veröffentlichte, das es auf die New York Times-Bestsellerliste schaffte und sogar ins Deutsche übersetzt wurde. Sie schreibt u.a. für die US Huffington Post und The Telegraph, erhielt einen Preis von National Geographic für ihr Engangement für "missverstandene" Tiere und hält Vorträge.

Leseprobe

EINLEITUNG 'Warum gibt es eigentlich Faultiere, wenn sie doch solche Nieten sind?'Als Zoologin und Gründerin der Sloth Appreciation Society - der Gesellschaft zur Würdigung des Faultiers - höre ich diese Frage oft. Manchmal wird 'Niete' noch näher definiert, am häufigsten mit den Adjektiven 'faul', 'dumm' und 'langsam'. Und manchmal wird der Nachsatz 'Ich dachte, bei der Evolution geht es darum, dass nur die Stärksten überleben?' angehängt, vorgebracht im Ton der Verwunderung oder, noch schlimmer, der Arroganz der überlegenen Spezies.Jedes Mal, wenn das passiert, hole ich tief Luft und erkläre mit größtmöglicher Gelassenheit, dass Faultiere keineswegs Nieten sind. Tatsächlich gehören sie zu den skurrilsten Geschöpfen, die die natürliche Auslese hervorgebracht hat, und sind dazu noch unglaublich erfolgreich. Sich im Schneckentempo durch die Baumkronen zu hangeln, bedeckt von Algen, von Insekten wimmelnd, und nur einmal pro Woche Stuhlgang zu haben, mag Ihnen nicht erstrebenswert erscheinen, aber Sie versuchen ja auch nicht, in den Urwäldern Mittel- und Südamerikas, wo ein harter Konkurrenzkampf herrscht, zu überleben - und darin ist das Faultier ein wahrer Meister.Um Tiere zu verstehen, ist es unerlässlich, den größeren Zusammenhang zu betrachten. Das Geheimnis der außerordentlichen Zähigkeit von Faultieren liegt in ihrer lethargischen Natur. Sie sind Paradebeispiele für Lebewesen mit niedrigem Energieverbrauch und verfügen über eine Reihe genialer energiesparender Eigenschaften, die über Tausende von Jahren hinweg verfeinert wurden und von einem höchst exzentrischen und begabten Erfinder stammen könnten. Ich werde jetzt nicht die ganze Palette aufzählen - in Kapitel 3 können Sie alles über die innovative Lebensweise des Faultiers nachlesen. Es genügt wohl, wenn ich sage, dass ich eine Schwäche für diesen sympathischen Außenseiter habe.Ich liebe Faultiere. Tiere, die ständig so aussehen, als würden sie lächeln, und die einen ausgesprochen starken Hang haben, einen zu umarmen, muss man einfach mögen. Das Faultier wurde dermaßen in Verruf gebracht, dass ich mich genötigt sah, die Sloth Appreciation Society zu gründen. (Unser Motto: 'Schnelligkeit wird überbewertet.') Ich ging in Schulen und auf Veranstaltungen, um den Menschen die erstaunliche Wahrheit über dieses viel geschmähte Geschöpf zu vermitteln. Ich erklärte, dass die Verunglimpfung des Faultiers auf eine Reihe von Entdeckern aus dem 16. Jahrhundert zurückgehe, die sich anmaßten, diesen ruhigen, vegetarischen Pazifisten als 'dümmstes Tier, das sich auf Erden finden lässt'1 zu brandmarken. Das vorliegende Buch ist auf der Grundlage dieser Vorträge entstanden, und weil ich das Bedürfnis verspürte, ein paar Dinge richtigzustellen - nicht nur in Bezug auf das Faultier, sondern auch auf andere Geschöpfe aus dem großen Reich der Fauna.Wir neigen dazu, das Tierreich durch die Brille unserer eigenen, ziemlich begrenzten Existenz zu betrachten. Die baumgebundene Lebensweise des Faultiers ist uns derart fremd, dass es zu einem der verkanntesten Geschöpfe der Welt wurde, doch damit steht es keineswegs allein da. Das Leben nimmt eine wunderbare Vielfalt exotischer Formen an, und auch die einfachsten erfordern eine komplexe Betrachtung.Die Evolution hat uns ein paar prächtige Streiche gespielt, indem sie ohne jede Logik und praktisch ohne einen Schlüssel zum Verständnis die unglaublichsten Kreaturen hervorbrachte. Etwa Säugetiere wie die Fledermaus, die lieber ein Vogel wäre. Vögel wie den Pinguin, der lieber ein Fisch wäre. Und Fische wie den Aal, dessen rätselhafte Lebensweise eine 2000 Jahre währende Suche nach seinen Gonaden ausgelöst und den Menschen in seinem Forscherdrang an den Rand des Abgrunds getrieben hat - eines Abgrunds, an dem die Aalforscher noch heute entlangtaumeln. Tiere geben ihre Geheimnisse keineswegs einfach preis. Nehmen wir den Strauß. Im Februar 1681 schrieb der brillante britische Universalgelehrte Sir Thomas Browne einen Brief an seinen Sohn Edward

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