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Geschichtsstunde

1979

Gründung der Buchhandlung „die schatulle“ durch Elke Lies. Nebenan von der Boutique Patchouli ging’s los – und später zog „die schatulle“ die Bahnhofstraße „rauf und runter“ – die alten Domizile gibt es nicht mehr: beide Häuser wurden nach unserem Auszug abgerissen. Wir hoffen, dass dieses Schicksal unserem jetzigen Standort erspart bleibt.

1981

als sich Patchouli vergrößern wollte, zog die schatulle in die Bahnhofstr. 103. Die Poster und Schallplatten wurden ausverkauft , der Verkauf von Nicaraguabananen  und Kaffee ging weiter– der Bestand an Büchern – speziell an Kinder- und Jugendbüchern – wurde aufgestockt.  Auch hier gab es wieder einen netten, kleinen Laden als Nachbarn: den Töpferladen mit den Moorteufeln. Als Dritter im Bunde war zunächst die Boutique Kai, dann Riwoletto, eine Galerie von Wolfgang Strauß und zuletzt Pünsel, ein Natureinrichtungsladen.

1984

gründeten wir eine GmbH, aus dieser Zeit stammt der Untertitel „lies-weise“, ein Name, den wir für eine Buchhhandlung sehr passend finden.

1987

Zunächst kam Ute Gartmann, die jüngste von uns Schwestern, hinzu. Aus dem benachbarten Töpferladen entstand dann eine eigene Kinderbuchabteilung – so dass auch noch Sabine Gartmann, die mittlere, gebraucht wurde. Nein, weitere Schwestern gibt’s nicht mehr!

Wir sind alle 3 Quereinsteigerinnen, und teilten die Idee, einen Laden zu machen, in dem es Spaß macht zu arbeiten und in den andere gerne kommen, um Lesestoff oder Geschenke zu finden, die nicht bewertet werden und nicht in gute und Unterhaltungsliteratur eingeteilt werden.

1995

Zwei Änderungen standen ins Haus: zum einen schied Elke Lies aus der Buchhandlung aus und orientierte sich beruflich anders – und wir verabschiedeten uns von der Mittagspause: seit damals ist „die schatulle“ durchgehend für Sie geöffnet. Neben Versuchen einer „Blauen Stunde“ am Donnerstag Abend, einzelnen Lesungen, die wir im KUZ, im Rumpelstilzchen und in Meyers Scheune veranstalteten, ist in dieser Phase auch der „Familientag“ in Zusammenarbeit mit Creativ und Kunterbunt (beides schöne Läden, die es leider nicht mehr gibt) entstanden.

2003

Jetzt kam die neue große Herausforderung auf uns zu: das Haus in der Bahnhofstraße 103 wurde verkauft und die 98 sollte die neue Heimat werden:
größer, heller, ein Büro mit Fenster, eine winzige Küche: der Himmel auf Erden?! Den Umzug konnten wir wie bereits den ersten mit Hilfe von vielen Freunden und Sackkarren bewältigen.

2004

feierten wir unser 25 jähriges Jubiläum – es war einfach großartig! Seit dem Umzug können wir endlich unsere Veranstaltungen in eigenen Räumen stattfinden lasssen – Autoren wie Rafik Schami, Wiglaf Droste und Dora Held sprengen allerdings die 100 Quadratmeter. In solchen Fällen freuen wir uns über die Gastfreundschaft im wunderschönen Saal des Rathauses.

2008

Die „Besetzung“ ist in den letzten Jahren stets dieselbe – neben Ute und Sabine Gartmann arbeitet Susanne Weißenborn im Verkauf mit einem Faible für schräge Literatur, Fantasy und Krimis; Nino Puliatti ist der freundliche Mann, der Ihnen zuweilen die Bücher bringt und diese bei Nichtgefallen auch remittieren muss.

In dies Jahr fiel auch ein Experiment, das leider wieder eingestellt wurde: eine Fernsehsendung für Osterholz-Scharmbeck. Wir waren an dem spannenden Versuch beteiligt und durften Buchtipps geben. Einige der Sendungen kann man sich noch ansehen: hier der Link: www.ohztv.de

2009

Weil wir neben den jetzt regelmäßigen Lesungen seit mehr als 10 Jahren den Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandles im Landkreis Osterholz veranstalten, jeweils Aktionen zum Welttag des Buches durchführen und uns auch sonst sehr aktiv im Breich Kinder- und Jugendliteratur „tummeln“, sind wir im Sommer als eine der ersten im Land Niedersachsen „Prädikatsbuchhandlung – Partner für Leseförderung“ geworden.

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Am 1. September  haben wir unseren 30. Geburtstag gefeiert . Das Motto 60 Jahre Pippi Langstrumpf, 60 Jahre Bundesrepublik – 30 Jahre die schatulle fand sich in dem genialen Ständchen des Posaunenchors der Willehadi Gemeinde wieder – das Fest war, wie alle unsere Geburtstage, sehr sehr nett.

 

2010

war ein Jahr das unglaublich schnell verging (vielleicht macht das ja auch das Alter?!) – wir nutzten die schnellen Monate zum Kennenlernen ganz netter anderer BuchhändlerInnen , mit denen wir uns in regem Austausch befinden.

2011

begannen wir mit der Baustellenparty – wir hatten endlich unseren Fußboden in Angriff genommen, ein Sofa gekauft und freuen uns täglich über die beiden Entscheidungen.

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2012

hatten wir ein wenig Langeweile, deshalb haben wir „schatulle 31“ aus der Taufe gehoben – an jedem 31. des Monats lassen wir uns etwas einfallen – mal ein Rätsel, mal ein Waldspaziergang, mal grüne Soße oder auch Rosenfeste, Kraniche und stets am 31.12. ein Feuerwerk für unsere Kunden :-)

geschichtsstunde_10.jpgUnd Misery Bear hat uns im Dezember besucht und seine Begleiter drehten auch gleich einen Film, den wir uns , wenn die Sehnsucht zu groß wird, immer wieder anschauen !

Ganz herzlichen Dank an Nat Saunders und Chris Hayward (thanks a lot!!!) für einen absolut interessanten Drehtermin und diesen wunderschönen Film.

 

2013

Ein absolut turbulentes Jahr : Wir haben den Buchmarkt Award gewonnen, durften nach Leipzig zur Preisverleihung und freuen uns noch immer über unsere gelungenen Werbeideen.Und das schrieben wir im März dazu:

„Wir sind stolz und überglücklich, weil wir den silbernen BuchMarkt Award in der Kategorie Werbung am POS (Point of Sale) gwonnen haben. Der Award wird seit 14 Jahren jedes Jahr in 9 verschiedenen Kategorien vergeben (u.a. in Bestsellermarketing, Kampagnendurchfürhung, Print-Werbung, Covergestaltung, Spot des Jahres und New Comer), die Jury ist hochkarätig besetzt (Werbefachleute, Verlagsmitarbeiter,Redakteure ..), die Ausgezeichneten waren auch nicht ohne: ausgezeichnet wurde vielfach der Bastei-Lübbe und der Rowohlt Verlag, aber auch die Sendung “Das blaue Sofa” vom ZDF mit Wolfgang Herles – und dann 3 inhabergeführte Buchhandlungen und eine davon sind wir!

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Die Bewertungskriterien waren folgende: “Originalität – Bewertet wird die Neuartigkeit und das Originäre der Arbeit . Welche zündende Idee macht das Projekt einzigartig? Klarheit – Wie schnell überträgt sich die Werbebotschaft auf den Betrachter? Überzeugungskraft – Wie überzeugend wird die Werbebotschaft übermittelt?Handwerk – Ist die Ausführung handwerklich überzeugend, sind alle Einzelbestandteile aufeinander abgestimmt und bilden ein homogenes Ganzes? Wirkung – Hat der Adressat der Werbung Freude an der Arbeit?”

Beworben hatten wir uns mit 2 Projekten: den Lesezeichen und der Schaufensterdekoration “Grün, grün, grün sind alle meine Kleider” – alle Mitarbeiter der schatulle waren bisher als Polizisten und Ärzte – und jetzt aktuell als Briefträger verkleidet – und geben berufsspezifische Büchertipps; und mit unserer Homepagereklame “zu …” kalt/nass/matschig/trüb/heiss – Postkarten, die bei ungelegenem Wetter empfehlen, Bücher bequem über uns im Internet zu bestellen.
Viele von Ihnen kennen das eine oder andere Projekt – wir hatten bei der Entwicklung und Herstellung viel Spaß: allein die Fotos als Polizisten brachten einige Autofahrer auf der Bahnhofstraße ins Grübeln… Herzlich bedanken möchten wir uns für die Unterstützung “unserer Fotografen” Jürgen Heuser und Wieland Leseberg!“

Gleichzeitig verdichteten sich die Gerüchte, dass wir ab November 2013 die einzige Buchhandlung in Osterholz-Scharmbeck sein würden. Wir sind sehr froh, dass Katrin Blanck seit dem ersten September bei uns arbeitet, alleine hätten wir’s nicht geschafft .

2014 

Mit viel Arbeit, vielen neuen netten Kunden begann das Jahr.

geschichtsstunde_12.jpgDann hatten wir die Idee der Pfandtaschen:  die verschiedenen Dokumentationen über Plastikmüll – gerade auch in den Meeren – hatten uns auf die Idee gebracht.

Und wenn wir erstmal eine Idee haben, sind wir im Umsetzten auch ziemlich flink. Mit Unterstützung der BBS (den Klassen für Gestaltung) war der Grundstock mit über dreißig Taschen gelegt. Mit Hilfe von Stoffspenden unserer Kunden nähten wir munter vor uns hin – und sind mittlerweile bei über 200 Taschen!

Und so funktioniert es: Die Taschen sind für ein Pfandgeld von 5.-€ auszuleihen – wer sich in seine Tasche verliebt, behält sie halt, und benutzt sie ab da als Einkaufstasche, die anderen geben sie wieder ab, und bekommen 5.-€ zurück .Und die Zeit der Plastiktüten ist definitiv vorbei!

Die nächsten Monate flogen nur so vorbei, aber im Herbst nahmen wir an der Woche der unabhängigen Buchhandlungen teil – Kunden lasen an ungewohnten und ungewöhnlichen Orten vor. Viel Spaß hat’s gemacht – nachzulesen auch unter „Termine“!

2015

Veränderungen stehen an: der Verein hinter unserem Laden hat neue Räumlichkeiten gefunden – und wir können größer werden – im Mai (alles neu soll dieser Monat ja bekanntlich alles machen) geht der Umbau los – geschlossen wird nicht!

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Dafür aber gewonnen: 2015 ist das erste Mal der Deutsche Buchhandelspreis  ausgelobt worden und wir sind eine von 108 Buchhandlungen in Deutschland, die ihn gewonnen haben – wir finden es großartig, und die ungeraden Jahre sind unsere Glücksjahre!

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2016

sollte ein viel ruhigeres Jahr werden… aber soooooo viele schöne Veranstaltungen (s.Termine), weitere Verbesserungsvorschläge von Kollegen ( wir sind jetzt auch Mitglied in eine Genossenschaft, der LG Buch) halten uns am Laufen und Rennen – Buchhandel ist einfach toll – und besonders das revival der „kleinen“ Buchhandlungen! Wie soll dann erst 2017 werden???

2017

ist nicht zu toppen: wie 2015 schon vermutet liegen uns die ungeraden Jahre:  Anfang des Jahres waren wir ja in Leipzig  und holten einen award des Buchmarkt für unsere Idee der Dofis und an einem der wenigen heißen Tage waren wir im Haus der Wirtschaft zur Preisverleihung „We do digital“ der IHK in Berlin

dann in Hannover am 23.8. – dort erhielten wir zum 5. Mal in Folge die Auszeichnung als Prädikatsbuchhandlung – Partner für Leseförderung . Das hätte eigentlich schon gereicht  – doch dann kam das absolute Highlight: am 31.8. erhielten wir in der Kategorie „Beste Buchhandlungen“ den Deutschen Buchhandelspreis 2017.

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Wahnsinn! Mit zwei anderen Kolleginnen aus Tharant und Köln gehören wir zu den drei besten Buchhandlungen. Schauen Sie selbst: http://www.ndr.de/kultur/buch/Buchhandlungspreis-geht-nach-Osterholz-Scharmbeck,buchhandlungspreis120.html

und  bei buten&binnen 

2018

dachten wir, wir machen mal ein bischen Pause - hat aber wegen all der tollen Bücher und Autor*innen nicht ganz geklappt: Wir hatten Bobo Siebenschläfer als walking act, hatten Andreas Kück mit seiner Veranstaltungsreihe "Zeit für Geschichten" Freitagnachmittags zu Gast mit tollen Kinderbüchern, wir haben mit Ihnen nicht nur Whiskey getrunkensondern bei einer anderen Veranstaltung (Rainer Moritz) gemeinsam Schlager gesungen... Lyrik gab's auch: JAn Wagner war zu Gast, einer der freundlichsten Menschen, denen wir begegnet sind. Und bei unserer ersten Vollmondwanderung (die wegen bedeckten Himmels drinnen statfand) gab es auch schöne Gedichte zum Mond. Herz was willst Du mehr? 

2019

stand im Zeichen unseres 40. Geburtstages im September, aber vorher feierten wir unser erstes Pixibuch: auf dem Einband steht die schatulle, Frau Gartmann trägt einen Glockenrock (sic!) und di Kinder waren begeistert. Eine dreijährige Enkelin aus Berlin fragte ihre Großmutter ob sie wirklich diese Buchhandlung kennt ...   Wir wurden zum sechsten mal  als Prädikatsbuchhandlung ausgezeichnet,: Für unsere Leseförderung. Wir freuen uns darüber sehr! Norwegen war Thema der Buchmesse und mit Thomas Böhm hatten wir unser erstes Geburtstagsgeschenk - einen Abend zu norwegischen Literatur sehr, sehr großartig! AndreGatzke bezauberte die Kinder in OHZ - wir brüllten alle gemeinsam "Atemlos", tanzten Stopptanz - das hätten wir von uns  auch nicht vermutet. Und zur Sonntagsmatinee plauderte Rainer Moritz über 40 Jahre Literaur und die schatulle

2020

kam Corona.... und wir waren im lockdown. Unsere KundInnen konnte das nicht erschüttern - sie bestellten, lasen , gönnten sich opulente Werke, die wir zunächst auf dem Wochenmarkt verkauften, dann per Fahrrad und bei weiteren Strecken auch per Auto an die LerInnen brachten. Wir machten Überrachungspakete, packten Geschenkkisten, die wir quer durch die Republik schickten... aber so nett wie das war - das brauchen wir nicht nochmal!

2021

nach zwei Monaten lockdown  ( aber immerhin mit der Erlaubnis Bücher an der Hintertür zu verkaufen ) entschied auch Niedersachsen, dass Bücher zu den Waren des täglichen  Bedarfs gehören und wir durften Anfang März wieder normal öffnen.

2022

small_bkm_neustart_kultur_wortmarke_pos_rgb_rz.jpeg Wir sind in der Kategorie " herausragende Leistungen" ausgezeichnet worden und bedanke uns auch auf diesem Weg bei der Kulturstaatsministern Claudia Roth für diese Initaitive, die Buchhandlungen für "gewitztes und resilientes " ( so der Börsenverein) in der Pandemie belohnt. Und trotz der Inzidenzen fangen wir wieder mit Veranstaltungen an: Neu Start Kultur halt!